Der Begriff Nachhaltigkeit wurzelt in der Waldwirtschaft. Geprägt im 17. Jahrhundert, im deutschen Freiberg. Der Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz äusserte sich zum Umstand, dass – etwa für die Silbergewinnung – zu viel abgeholzt wurde. Er hielt fest, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürften, wie binnen gewisser Zeit nachwachsen können; und bezeichnete das als «nachhaltend».
In die breite Bevölkerung hinaus wuchs der Begriff erst viel später. 1972, als der Clube of Rome, eine internationale Vereinigung von Expertt:innen aus allen Wissenschaftsbereichen, den vielbeachteten Bericht «Die Grenzen des Wachstums» veröffentlichte und darin eine nachhaltige Zukunft forderte. «Unsere gemeinsame Zukunft» hiess der Bericht der Vereinten Nationen, der die ökologische Nachhaltigkeit dann 1987 erstmals auf die grosse Bühne brachte.
Im Bericht steht diese Definition: «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.» Vereinfachen liesse sich das vielleicht so: Nachhaltig ist ein Verhalten dann, wenn es der Erde und den Menschen keinen dauerhaften Schaden zufügt, ein enkelgerechtes Verhalten. Um eine gemeinsame Zukunft auf der Erde zu haben, müssen wir den Klimawandel mit seinen schmelzenden Gletschern, dem verrücktspielenden Wetter und dem steigenden Meeresspiegel bremsen – darin sind sich inzwischen 97 Prozent der Wissenschaftler:innen einig. Andere Entwicklungen führen der Erde jedoch längst ebenfalls unwiderruflichen Schaden zu. Für eine nachhaltige, ökologische Entwicklung miteinbezogen werden müssen neben der Klimaschädlichkeit gemäss zahlreichen NGOs: Verschmutzung, Ressourcenverbrauch, Biodiversität und soziale Verantwortung.