Organisation Fairtrade International entwickelt gemeinsam mit Produzenten-Netzwerken internationale Standards für fairen Handel. In der Schweiz vergibt die Organisation Max Havelaar das Fairtrade-Label. Dieses garantiert stabile Mindestpreise. Das bedeutet, dass Produzent:innen ihre Waren zu immer gleichen Preisen verkaufen können. Damit haben sie ein fixes Einkommen und sind nicht von den schwankenden Preisen im Weltmarkt abhängig. Alle Produzentenorganisationen erhalten dazu eine Fairtrade-Prämie, über deren Investition die Arbeiter:innen gemeinsam entscheiden. Fairtrade garantiert gemäss Fairtrade International langfristige Handelsbeziehungen, faire Arbeitsbedingungen, keine ausbeuterische Kinderarbeit und umweltschonenden Anbau.
Fairtrade steht jedoch auch in der Kritik. Der senegalesische Ökonom Ndongo Samba Sylla schreibt in seinem Buch «Der Fairtrade-Skandal», dass Fairtrade gerade den Ärmsten auf der Welt nicht zugutekomme. Denn sie hätten Mühe, sich in Kooperativen zusammenzuschliessen, was die Voraussetzung für die Zulassung zu Fairtrade ist. Dazu komme, dass die Mehreinnahmen durch den fairen Handel zu gering seien, um Armut wirklich zu bekämpfen. Weil es noch zu wenige Abnehmende von Fairtrade-Produkten gebe, könnten die Produzentenkooperativen zudem nur einen kleinen Teil ihrer Ernte zu Fairtrade-Bedingungen liefern. Der grösste Teil müsse auf dem freien Markt verkauft werden.